Ein Konzert der leisen Töne – Kirchenkonzert 2025
Das Orchester des Mandolinenverein Auenheim gab unter der Leitung von Jean-Philippe Hummel sein traditionelles Sommerkonzert in der örtlichen evangelischen Kirche.
Kehl-Auenheim. Am Sonntag wurde die Auenheimer evangelische Kirche zum diesjährigen Sommerkonzert wieder voll. Und die Darbietung wurde erneut zu einem Hochgenuss, von leisen Tönen und der außergewöhnlichen Zartheit des Klanges getragen.
Als Solisten wurden dieses Mal Bernard Aghina (Gesang), Wolfgang Fritz (Klarinette) und Caroline Fritz (Querflöte) eingeladen. Das Ensemble machte den Anfang mit einem schwungvollen „Divertimento Nr. 1“ von Wolfgang Bast (1949 – 2025). Nicht nur der feine, zittrige Klang der Mandolinen, von Gitarren und Kontrabass begleitet, überraschte aufs Neue, sondern auch die starken Kontraste, die der Dirigent Jean-Philippe Hummel im Bereich der musikalischen Dynamik hier setzte: von großer Intensität zum leisen „Flüstern“ übergehend.
Mit Monteverdis „Vi ricorda, o boschi ombrosi“ un Liedern aus Italien der 50er Jahre verzauberte Bernard Aghila das Auditorium regelrecht. Der Sänger hat italienische und französische Wurzeln und sang in einem Dialekt aus der Nähe von Neapel, den er in seiner Kindheit bei seinem Vater hörte. Seine warme Stimme, die melodische Sprache, die diskrete Melancholie der Lieder und der Instrumentierung berührten unheimlich und kreirten eine meditative Stimmung.


Diese Stimmung wurde mit den Soli des Klarinettisten Wolfgang Fritz aufs Wunderbare fortgesetzt. Er spielte „Concertino Nr. 3 für Klarinette und Orchester“ von Gustav Gunsenheimer (ge. 1934) und darauf „The Way He Makes Me Feel“ von Michel Legrand (1932 bis 2019), von Hummel bearbeitet. Der Klarinettist passte sich feinfühlig dem kompakten, subtilen Klang des Orchesters an und speilte nuancenreich. Das Konzert wurde mit „Where No Mandolin Has Gone Before“ abgerundet, bei dem Caroline Fritz ein herrliches Solo auf der Querflöte spielte.
Sehr gefallen hat bei dem Konzert auch die Modernität des Repertoires, das Hummel zusammensetzte. Die Werk eignen sich gut für die Mandolinen und Gitarren. Die Auenheimer Musiker vermögen ätherische Klanggewebe hervorzuzaubern, Poesie, tiefe Gefühle, welche die Schranke des Intellekts durchbrechen.
Viele Jahre im Verein
Der Verein besteht seit 1922. Darin speilen manche Musiker seit über 50 oder gar 60 Jahren. Hummel dirigiert das Orchester seit 39 Jahre und prägte es mit seiner musikalischen Raffinesse. „Über jeden neuen Musiker, der sich zu uns gesellen möchte, würde sich der Verein allerdings sehr freuen“, so der erste Vorstand Johannes Mellein (Gitarre) im Gespräch mit der KehlerZeitung.
AUS: Kehler Zeitung vom
VON: Simona Ciubotaru

