Wunderschönes Herbstkonzert in Auenheim
Der Mandolinenverein Auenheim bot am Sonntag ein abwechslungsreiches Programm. Als Gäste trat der Shanty-Chor „Blaue Jungs Honau“ auf.
Halb Auenheim schien sich zum Herbstkonzert des Mandolinenvereins versammelt zu haben: Der Bürgersaal war gegen 15 Uhr bis auf den letzten Platz gefüllt und summte wie eine riesige Bienenwabe. Unzählige Torten begrüßten die Besucher, Kaffeeduft vermischte sich mit der Vorfreude auf das Konzert, das erneut zu einem Fest voller musikalischer Höhepunkte, aber auch voller menschlicher Wärme wurde. Unter der Leitung seines langjährigen Dirigenten Jean-Philippe Hummel präsentierte das Orchester ein abwechslungsreiches Programm zwischen Filmmusik, Pop-Balladen und Klassik. Dabei beeindruckten die Instrumentalisten durch ihre sensiblen Interpretationen, durch eine präzise Intonation und die fein kalibrierten Tempi. Die meisten Musiker sind sehr lange dabei und daher perfekt aufeinander eingespielt.

Der Vorsitzende Johannes Mellein moderierte den Nachmittag, wodurch das Auditorium interessante Informationen über die Kompositionen bekam. Eröffnet wurde das Konzert mit der Titelmelodie aus „Forrest Gump“ von Alan Silvestri, gefolgt von dem rhythmisch-lebendigen „Brazil“ von Ary Baroso. Mit „One Moment in Time“, dem Olympia-Hit von Whitney Houston, erklang ein emotionaler Höhepunkt, ehe das Orchester mit „Escape“ von Secret Garden und dem James-Bond-Titel „You Only Live Twice“ cineastische Akzente setzte.
Im weiteren Verlauf begeisterten „Sealed with a Kiss“ und das rasante Musical-Medley aus „Starlight Express“, bevor die Bühne für den Gastauftritt des Shanty-Chors „Blaue Jungs Honau“ geräumt wurde.
„Blaue Jungs“
Die sechs „blauen“ Sänger aus Honau haben die Auflösung ihres über 35-jährigen Männerchors nicht tatenlos akzeptiert. Sie führen die Tradition als kleine Truppe weiter und unterhielten mit Schlagern und humorvollen Seemannsliedern a cappella die Zuhörer aufs Beste.

Ein besonders bewegender Moment des Nachmittags war die Verleihung der Ehrenmitgliedschaft an Elisabeth Gockel, die seit 60 Jahren dem Mandolinenverein angehört. „Die Gitarre blieb seither ihr Instrument, der Verein ihre zweite Heimat“, würdigte Mellein. Gockel prägte den Verein über Jahrzehnte hinweg: Zwischen 1984 und 1991 sowie 1997 bis 2003 war sie erste Vorsitzende, danach 22 Jahre lang Beisitzerin im Vorstand. In ihre Amtszeit fielen zahlreiche prägende Ereignisse – darunter die 1100- und 1111-Jahrfeier Auenheims und die Verpflichtung des heutigen Dirigenten, Jean-Philippe Hummel.
Nach der Pause nahm das Orchester das Publikum auf eine weitere musikalische Reise mit: von Angelo Branduardis „La pulce d’acqua“ über „The Inner Light“ von Jay Chattaway und das mitreißende „Lord of the Dance“ bis hin zum lustigen „Manha-Manha“, in dem bekannte Werbejingles versteckt waren.
Zum fulminanten Abschluss erklangen die Themen aus „Star Wars“, dargeboten mit Virtuosität und enormer Energie. Als Zugabe spielten sie „Time to Say Goodbye“, gefolgt von „All I Ask“ und „Sealed with a Kiss“.
Der Mandolinenverein bot ein wunderschönes Konzert. Anke Sasse-Dünkel glänzte an der Querflöte als Solistin wie auch Peter Jess am Kontrabass. Der tosende Applaus galt selbstverständlich auch Jean-Philippe Hummel, dessen sensibles und leidenschaftliches Dirigat das Ensemble seit fast vier Jahrzehnten prägt.
Aus: Kehler Zeitung
Von: Simona Ciubotaru






